Unser Tag in der Steinwache

Am 9. Juni 2010 besuchten wir (die 9c) mit Herrn Barrenbrügge die ehemalige Steinwache in Dortmund, um als erste Schulklasse das neuüberarbeitete schulpädagogische Programm zu testen.
Unser Tag begann mit einer kurzen Vorstellung des Gefängnisses, ein Mitarbeiter erzählte uns wie das Gefängnis damals ausgesehen hatte und erklärte uns was für einen Nutzen es damals hatte bzw. das es heute als Dokumentationsstätte benutzt wird.
1906 war es ein ganz normales Gefängnis, doch 1933 änderte sich dies ganz schnell. Es wurde sozusagen zu einem Foltergefängnis der Gestapo (d.h. Geheime Staatspolizei). Nun kamen in das Gefängnis auch politisch verfolgte Gruppen (z.B. Juden, "Bibelforscher", Edelweißpiraten, usw.) hinein. Hier fanden dann brutale Verhöre und Folterungen statt. Schnell wurde die Steinwache als "Hölle von Westdeutschland" bekannt. Heute ist die Steinwache eine Mahn- und Gedenkstätte, man kann sie jederzeit und kostenlos besuchen. Danach gingen wir durch das Gefängnis. Als erstes gingen wir in den so genannten Aufnahmeraum für die Häftlinge. Hier wurden dann ihre Daten erfasst (z.B. Name, Geburtsdatum, wann und warum man "gekommen war" usw.). Kurz darauf gingen wir in den Keller, hier befand sich der Anhörungsraum auch als Folterkammer bekannt. Hier wurde mit brutalen Mitteln versucht Informationen sowie Geständnisse oder andere Dinge herauszufinden. Dann sahen wir noch den sog. "runden Raum", eine normale Zelle, viele Anschauungsräume und zum Schluss die sehr stark demolierten Zellentüren im 3. Obergeschoss. Diese Türen waren etwas besonderes. Bei Bombenangriffen im 2. Weltkrieg ließen die Wärter die Gefangenen zurück und versteckten sich im Keller. Die Häftlinge hatten teilweiße solche Angst, dass sie mit allen Mitteln versuchten auszubrechen. Uns würde erzählt, dass einige Gefangene sogar eine Heizung aus der Wand rissen, um dann damit die Tür zu öffnen, was ihnen auch gelang. Diese Spuren sind bis heute noch vorhanden. Nach diesem interessanten Gang durch das Gefängnis gingen wir wieder zurück in den Raum des ehemaligen Wärters (hier begann unsere Tour). Hier hatten wir dann eine kleine Pause. Dann stellte uns der Mitarbeiter der Steinwache uns die Bevölkerungsgruppen vor, die in diesem Gefängnis gesessen hatten, danach sollten wir Kleingruppen bilden und uns eine der Gruppen aussuchen, um dann selbstständig Informationen aus dem Ausstellungsräumen zu diesen verfolgten Gruppen heraus suchen.
Nach dem wir alle etwas erarbeitet hatten, trafen wir uns wieder in dem Raum und präsentierten unsere Ergebnisse, den anderen Gruppen vor.
Und zum Schluss haben wir noch ein Feedback gemacht wie es uns gefallen hat und dann war unser Tag in der Steinwache auch schon vorbei.

Miriam Reitz